Frauenberg

Der Frauenberg nähe der südsteirischen Bezirkshauptstadt Leibnitz ist eine 381 m hohe Erhebung mit exzellenter Fernsicht und fruchtbarem Boden. Das waren vermutlich Gründe, weshalb es schon sehr früh zur Besiedelung dieser Region gekommen ist. Als die Menschen in der Jungsteinzeit langsam sesshaft wurden, dürfte es am Frauenberg bereits um 3000 bis 2000 v. Chr. Siedlungen gegeben haben.

Unter den Kelten gab es dort bereits eine bedeutende Ansammlung an Häusern, die einer Stadt entsprach. In der sogenannten La Tène-Zeit – welche von ca. 450 v. Chr. bis etwa zur Geburt Christi andauerte – gab es eine stadtartige „Oppida“ am Frauenberg. Die Siedlung von Frauenberg stand in engem Zusammenhang mit dem etwas später bedeutenderen Flavia Solva. Die Besiedelung verlagerte sich ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. zunehmend Richtung Murebene, wo Flavia Solva gegründet und im Jahre 70 zur Stadt erhoben wurde. Doch als Kultstätte blieb Frauenberg weiterhin ein wichtiges Zentrum der Region nachdem das Noricum dem Imperium Romanum einverleibt wurde.

Die Wiederentdeckung erfolgte erst 1951, als es zu archäologischen Ausgrabungen auf dem Hügel kam. Dort stieß man auf die Tempelanlage aus Römerzeiten. Der Grund, warum dieser Zeitzeuge der Imperiums bislang nicht bekannt gewesen war, war das Gebäude, welches im 18. Jahrhundert darauf erbaut worden war. Später wurde es als Schulhaus, dann als Ausstellungsort verwendet. Neben Funden aus Frauenberg, gab es auch Exponate des nicht weit entfernten Flavia Solva zu bestaunen. Nach der Errichtung eines eigenen archäologischen Flavia Solva Vereins 1986 wurde das Gebäude mit dem umliegenden Gelände der Öffentlichkeit in Form eines 1987 eröffneten „Tempelmuseum Frauenberg“ zur Verfügung gestellt.

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